Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) feiert 2024 sein 75-jähriges Bestehen. Von Anfang an von den besten Orchesterchefs geleitet (Eugen Jochum, Rafael Kubelik, Colin Davis, Lorin Maazel, Mariss Jansons, Simon Rattle), entwickelte sich das Orchester zu einem Weltklasseensemble. Im internationalen Ranking der Orchester nimmt das BRSO derzeit nach den Berliner und Wiener Philharmonikern den dritten Platz ein. Dass dieser Klangkörper neben seiner internationalen Tätigkeit auch regelmäßig zu den Weidener Meisterkonzerten kommt, empfinden wir als besondere Wertschätzung.

In einem Sonderkonzert am Sonntag, 8.März, um 17.00 Uhr dürfen wir ein wahres Programmhighlight erleben. Daniel Harding, ein häufiger Gast beim BRSO und ein ausgewiesener Mahlerspezialist, dirigiert Mendelssohns „Reformationssymphonie“ und das überwältigende „Lied von der Erde“ von Gustav Mahler. Zwei Gesangsstars bringt er mit. Die exzellente Mezzosopranistin Fleur Barron und den großartigen englischen Tenor Andrew Staples.

Felix Mendelssohn-Bartholdy, der schon als Kind protestantisch getauft wurde, lebte im evangelischen Christentum. Er schrieb zahlreiche geistliche Werke. Die „Reformationssinfonie" entstand 1830 zum 300. Jahrestag der „Confessio Augustana" (Melanchton). Da die Jubiläumsfeierlichkeiten aus politischen Gründen ausfielen, wurde die Sinfonie allerdings erst posthum veröffentlicht. Religiöse Bezüge sind vor allem in den Ecksätzen zu finden. So beginnt die Einleitung des ersten Satzes mit einem Fugato über das gregorianische Magnificat und endet mit dem sogenannten „Dresdner Amen". Diese Tonfolge (Richard Wagner benützt sie auch in seiner letzten Oper, dem „Parsifal“), die aus der (katholischen!) Hofkirche stammt, bestimmt auch den folgenden Hauptteil. Das Finale ist ein Variationssatz über den Luther-Choral „Ein feste Burg ist unser Gott" (von Heine "Marseillaise der Reformation" genannt).

Das „Lied von der Erde“ ist Gustav Mahlers persönlichstes, vielleicht auch sein bestes Werk. Er komponierte es 1907/1908 in einer Phase, die gezeichnet war von mehreren Schicksalsschlägen. 1907 musste Mahler schmachvoll seinen Direktorenposten an der Wiener Hofoper räumen, im Juli 1907 erstickte seine älteste Tochter mit fünf Jahren an Diphterie, und wenige Tage später erfuhr Mahler von seinem unheilbaren Herzleiden. In dieser Phase von Verlassenheit entdeckte er den Gedichtband "Die chinesische Flöte" von Hans Bethge mit Nachdichtungen altchinesischer Lyrik. Darin fand Mahler sich und seine Gefühle wieder, vor allem die Sehnsucht nach Frieden. So heißt es im Gedicht "Abschied": "Du, mein Freund, mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold! Wohin ich geh’? Ich geh’, ich wandre in die Berge. Ich suche Ruhe, Ruhe für mein einsam Herz!". Sechs Sätze hat die Komposition, die zwischen Sinfonie und großformatigem Liederzyklus changiert. Der letzte Satz endet in einem auskomponierten Entschwinden - ein „musikalisches Einswerden mit der Ewigkeit“ (Otto Hagedorn).

Dr. Harald Roth
Sonderkonzert
Sa 08.03.2025 17.00 Uhr

Eines der weltbesten Symphonieorchester in Weiden!

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Fleur Barron Mezzosopran

Andrew Staples Tenor

Daniel Harding Leitung

  • Felix Mendelssohn-Bartholdy
    Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 107 „Reformationssymphonie“
  • Gustav Mahler
    „Das Lied von der Erde“

Tickets sind hier erhältlich

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