Der Cellist Jens-Peter Maintz genießt einen hervorragenden Ruf als vielseitiger Solist, gefragter Kammermusiker sowie erfolgreicher Celloprofessor an der Hanns Eisler Musikhochschule in Berlin. Seit 2006 ist er Solocellist beim Orchester des Lucerne Festivals. 1994 gewann er den 1. Preis beim ARD-Wettbewerb. Mehrfach war er in Weiden zu Gast. In besonderer Erinnerung ist uns eine spektakuläre Aufführung aller 6 Cellosuiten von Johann Sebastian Bach. Am 15. November 2024 wird es ein musikalisches Event der Sonderklasse geben: alle fünf Cello-Sonaten von L. v. Beethoven. Jens-Peter Mainz hat sich dafür als Partner den usbekischen Pianisten Eldar Nebolsin gewählt, einen Professoren-Kollegen aus der Hanns Eisler Musikhochschule in Berlin, mit dem ihn eine langjährige Zusammenarbeit verbindet. Das Gesamtwerk Beethovens kann man in drei Perioden einteilen: die Frühperiode, als Beethoven in Wien ankam und als Klaviervirtuose und progressiver Komponist der Star der Wiener Musikszene war, die mittlere Periode mit Beethoven auf der Höhe seiner kompositorischen Fähigkeiten und die Spätperiode, als der völlig ertaubte Komponist abstrakte Werke schrieb, die seiner Zeit weit voraus waren.

Anhand der Cellosonaten lassen sich diese drei Perioden beispielhaft nachvollziehen. Mit den beiden Sonaten op. 5 von 1796 (in der Zeit seiner frühen virtuosen Klaviersonaten) schuf Beethoven überhaupt erst die neue Form der Sonate für Cello und Klavier, wobei beide Instrumente völlig gleichwertig behandelt sind. Die leidenschaftlich-virtuosen Werke op. 5 sind noch ganz im Stil der Klaviersonaten gehalten. 1808, gleichzeitig mit der 5. Sinfonie, komponierte Beethoven seine Cellosonate op. 69. Im Gegensatz zu der „Fünften“ dominiert in diesem Werk „ein freies melodisches Strömen“ (Renner). Man spürt bereits die Nähe seiner 6. Symphonie, der „Pastorale“. Im Jahr 1815, zwischen 8. und 9. Sinfonie, schuf Beethoven die beiden Cello-Sonaten op. 102. Die Klavierstimme ist nicht mehr auf Brillianz angelegt. Das Cello gelangt zu neuer „sprechender“ Ausdruckskraft. Durch alle vergrübelte Architektur hindurch scheint an vielen Stellen schon die Poesie der Romantik auf. Wie alle seine „Spätwerke“ lösten diese beiden Sonaten Beethovens bei den Zeitgenossen Befremdung aus.

Dr. Harald Roth
Fr 15.11.2024 20.00 Uhr

Jens Peter Maintz Violoncello

Eldar Nebolsin Klavier

  • Ludwig van Beethoven
    Sonate für Violoncello und Klavier F-Dur op. 5/1
  • Ludwig van Beethoven
    Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 5/2
  • Ludwig van Beethoven
    Sonate für Violoncello und Klavier A-Dur op. 69
  • Ludwig van Beethoven
    Sonate für Violoncello und Klavier C-Dur op. 102/1
  • Ludwig van Beethoven
    Sonate für Violoncello und Klavier D-Dur op. 102/2

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